Literatur-Battle Royal




Das Regelwerk!

Dogmatisch - Dynamisch - Adrett - Geil


Was?

Die Ehrenmänner Sascha Dornhöfer und Jürgen Marschal batteln sich kooperativ in einträchtiger Tafelrunde und harmonischem Schusswechsel eine gemeinsame Geschichte in Stereo zusammen, indem die beiden wechselseitig mit je einem Satz die Story vorantreiben. Der/die/das Battle endet frühestens mit dem Tod von mindestens einem der beiden Schreiberlinge. Wahrscheinlich wird es aber beide erwischen müssen, damit dem hier ein Ende gesetzt wird.


Wer?

In den blauen Trikots, von links nach rechts schreibend, Sascha Dornhöfer. In den braunen Trikots, ebenfalls von Links nach rechts schreibend, Jürgen Marschal. Die Konterfeis der beiden Autoren trohnen in den entsprechenden Farben über dem Text und dürfen von den Freunden des Battles gerne auch ausgedruckt (nur in Farbe!!!) und im handlichen Format in ihren Brieftaschen zum Mittragen und Herzeigen geführt werden. Wer der absolute Beginner ist, wird durch ein onliniges „Stein-Schere-Papier“ Spiel per ICQ oder Mail abgesteckt. Der Sieger beginnt mit dem Schreiben des ersten Satzes.


Wie?

Die Ausdehnung eines Satzes variiert je nach Faible und akuter Notwendigkeit und kann durch furiose Beistrichsetzerei auch ordentlich exzessiv werden. Außerdem sind auch Doppelpunkte, Klammern, Gedankenstriche und Bindestriche als Satzstreckmittel legitim. Innerhalb der wörtlichen Rede dürfen mehrere, jedoch höchstens 6 Sätze geschrieben werden. Der Gebrauch von Strichpunkten ist strengstens irregulär, es sei denn es wird zitiert. Sobald ein Punkt gesetzt wird ist der andere Schreiber an der Reihe. Beendet werden kann ein Satz bei Belieben auch mit Doppelpunkt oder drei Punkten. Auch die urplötzliche Übergabe während eines Satzes ist möglich.

Absätze und Zeilenumbrüche sowie das Ende des aktuellen Kapitels dürfen von jedem der beiden beigefügt werden wo und wann es beliebt, jedoch nicht im Nachhinein. Die Kapitel werden abwechselnd von Dornhöfer/Marschal benannt und arabischst durchnummeriert.


Die Zeitform der Geschichte ist vollkommen unwichtig, Zeitsprünge sind erlaubt und erwünscht, und wer’s kann, darf sogar das Plusquamperfekt verwenden.


Das Schreibduell findet entweder per Mail, ICQ oder auch „live“ im hauseigenen Chat statt. Die Story wird auf der Website chronisch aktualisiert.


Sollte es kein spontaner Live-Battle sein, so wird Ort und Zeit des Duells vorher öffentlich verlautbart und also interessierten Schaulustigen die Chance geboten, den Fortlauf der Geschichte live zu verfolgen. Der Eintritt ist frei, es wird jedoch um Ruhe gebeten.


Für Minderbemittelte und/oder Lernschwache findet sich unter der Rubrik „Was bisher geschah“ eine extremst auf sachliche Details runterverkürzte Inhaltsangabe, die monatlich aktualisiert wird.

Unter der Rubrik „Protagonisten-Portraits“ wiederum werden Bilder und Fakten zu den wichtigsten Hauptpersonen der Story zusammengetragen. Die Bilder müssen unbedingt freihändig mit schwarzen Stabilo Pen 68-Filzstiften auf billiges Druckerpapier gezeichnet und in Corel Photo Paint 11 und/oder im neusten Adobe Photoshop eingefärbt und/oder bearbeitet werden.


Gäste?

Einmal im Monat genehmigen die beiden Kerle auch noch den Einsatz lizenzierter Gastschreiber, die exakt 10 Sätze zur Geschichte beitragen dürfen. Dem Gastschreiber bleibt die Wahl seiner Schreibfarbe selbst überlassen und Dornhöfer/Marschal lassen sich auch nicht lumpen, den Gästen eine ehrenvolle Zitierung in den Credits zu widmen.

Bevor es jedoch so weit ist, müssen potentielle Gastschreiber erst die vertrackten Mühlen eines Autoren-Castings durchschreiben, um eine gültige Battle-Lizenz zu erwerben.

Im Casting aber soll geschissen werden auf Outfit, Ausstrahlung und Stimme. Wir nehmen auch 300kg-schwere Pensionistenbrocken mit Fistelstimme und uriniger Jogginghose. Was zählt sind die Buchstaben! Am besten noch aneinandergereiht zu genau einem Satz. Die Bewerber nämlich haben nur eine Chance: Sie müssen sich dem Team Dornhöfer/Marschal mit einem beliebigen Satz ihrer Wahl empfehlen.


Casting-Details?

Potentielle Gastautoren, die sowohl mit den positiven (Ruhm, Macht, Bekanntschaft mit Dornhöfer und Marschal), als auch mit den negativen Konsequenzen (Schlaflosigkeit, Erfolgsdruck, Bekanntschaft mit Dornhöfer und Marschal) einer Teilnahme am Battle „leben“ können und Interesse haben, einige dünne Fäden an diesem Monumentalwerk weiterzustricken, empfehlen sich einem der beiden Autoren mit einem beliebigen Satz ihrer Wahl. Findet dieser Gefallen, werden Sie von uns benachrichtigt und zum Recall eingeladen, in dem überprüft wird, ob Sie auch in der Lage sind, mit einem zweiten Satz - diesmal beide Autoren - zu überzeugen. Gegen welchen der beiden Autoren Sie schließlich batteln, entscheidet das Glück. Sollten Sie abgelehnt werden, bekommen Sie eine kurze und bündige Antwort, natürlich ohne Begründung. Danach müssen Sie die Mailadressen der beiden Willkürherrscher Dornhöfer/Marschal aus ihrem E-Mail Verzeichnis löschen und jeglichen Kontakt unterlassen.

Welchen der beiden regulären Schreiberlinge der Gast für 10 Sätze ersetzen darf/muss, ermitteln Jürgen Marschal und Sascha Dornhöfer ebenfalls durch ein nur faires „Stein Schere Papier“ Mail-Spiel.

Der gecastete Gastschreiber muss das Duell innerhalb von 10 Werktagen beendet haben.


Außerdem werden auch mutwillig aber eher regelmäßig Überraschungsgäste eingeladen, an der Geschichte mit zu arbeiten, seien dies nun nur ein Buchstabe oder gleich mehrere Sätze. Diese Special Guests müssen natürlich nicht erst erniedrigende Castingrunden durchlaufen, sondern werden von Marschal und Dornhöfer höchstpersönlich eingeladen und auf rotem Teppich angerollt.


Sowohl gecastete Gastautoren als auch geladene Special Guests dürfen von den Stammschreibern einstimmig und vor allem in zorniger Rage disqualifiziert werden, sofern mehrmalige Regelverstöße versucht werden oder gar das so einfache wie geniale Battle-Konzept nicht kapiert wird. Marschal/Dornhöfer werden ihre zwar nicht kostbare aber doch nur spärlich vorhandene Zeit sicherlich nicht dafür verwenden, um hilflos überforderten Gastautoren die eigentlich selbsterklärenden Regeln einzuhämmern.


Gastautoren können auch in Zukunft beliebig oft nochmals geladen werden.


Zwischen den Teilnahmen der Gastautoren schreiben Marschal/Dornhöfer immer ein angemessen langes Battle ohne Gäste, um die Herrschaft zu demonstrieren und die ganze Scheiße wieder geradezubiegen.


Gastautoren steigen überzufällig häufig bei einem neuen Kapitel bzw. Absatz ein.



Rundschreiben

In unregelmäßigen Abständen treffen die beiden Stammautoren aus nostalgischen Gründen erneut und vor allem schriftlich mit mindestens zweien der Gastautoren/Special Guests und batteln alle zusammen gemütlich im Kreis. Hierbei schreibt jeder Autor insgesamt 5 Sätze.


Genre?

Das Genre der Geschichte ist flexibel und wird ebenfalls ständig aktualisiert. Zwischen den beiden Autoren gibt es keinerlei foule Abmachungen, wie sich die fertige Story lesen soll. Unregelmäßig aber doch gelegentlich dürfen Leser im Voting bestimmen, welche Themen in der Geschichte vorkommen müssen.

Die Story beginnt mit einem neutralen Satz, der nicht aus der Feder der Autoren stammt und per geheimer Zufallsmethode ausgewählt wurde. Ob der erste Satz als Zitat unter Anführungszeichen steht oder nicht, regeln die beteiligten Schreiber freundschaftlich und vor allem: unkompliziert.

Der Titel der Geschichte ist multipel und flüchtig. Jeder der beiden Stammautoren wählt eine oder mehrere Überschriften, die in animierter Form über der Geschichte in der jeweiligen Autorenfarbe angezeigt werden. Titel können sich permanent ändern, hinzugefügt oder gelöscht werden. Eingeladene Gastschreiber dürfen je einen Titel in ihrer Kampffarbe hinzufügen.


Joker?

Jeder der beiden Autoren erhält zu Beginn 3 so genannte ‚Zurück-Joker’ (ZJ), mit denen die zuletzt geschriebenen Sätze gelöscht oder ersetzt werden oder weiter zurückliegende Sätze - vorausgesetzt deren Inhalt ändert sich dadurch nicht - verbal aufpoliert werden können, sowie 3 Zusatzsätze (ZS), die es dem jeweiligen Autor ermöglichen, nicht nur einen Satz zu schreiben und die Geschichte anschließend wieder seinem Kontrahenten bzw. Partner zu überlassen, sondern gleich mehrere Sätze in Folge abzufeuern und also der Geschichte eine eventuell dramatische Kehrtwende zu verpassen.

Wahlweise im Tausch gegen zwei ZJ oder einen ZS und nur bei beidseitigem Einverständnis kann ein Bild gezielt in den Text eingebracht werden. Dieses muss nicht zwingend pornographisch oder gewaltverherrlichend sein.

Alle 40 Sätze insgesamt wird je ein neuer ZJ, alle 50 Sätze ein neuer ZS ertippt. Die Joker können natürlich auch aufgespart werden, um schließlich geballt zum Einsatz zu kommen.

Gastschreiber besitzen keine Joker.


Sprache?

Erlaubt ist nicht nur deutsche Schriftsprache, sondern auch fremdsprachiger Text, Dialekt und Soziolekt. Grammatik und sowohl alte als auch neue Rechtschreibung ist bloß bildungsbürgerliche Arroganz und darf mit Füßen getreten werden. Der Gebrauch von Neologismen ist strengstens erwünscht.


Aufseher?

Ein mächtiger, vierteljährlich von den beiden Autoren gewählter, wiederholt und eigentlich auch auf Lebenszeit wählbarer, Battle-Aufseher passt auf wie ein Lux. Er macht die Schreiberlinge ggf. auf (ungewollte) inhaltliche, sprachliche oder stilistische Fehler aufmerksam, mahnt sie bei trotziger und rotzfrecher Wiederholung derartiger Schandtaten ab und ergreift nötigenfalls Zuchtmaßnahmen in Form von Jokerentzug, Bloßstellung oder endgültiger Disqualifizierung. Darüber hinaus verwaltet und vergibt er alle Joker.


Rechtliches?

Das Regelwerk sowie die Idee und der gesamte Prozess des Literatur-Battles sind urheberrechtlicht geschützt (Patent Nr. 20041256234A laut §12/Abs.13 Art. 23 ABGB). Wer auf seiner Homepage ebenfalls mit anderen oder als vorzüglich Schizophrener mit sich selbst battlen möchte, kann sich gratis von uns autorisieren lassen, bekommt ein phantastisches Gütesiegel und darf die einzig offiziellen Regeln verwenden. Plagiate werden rücksichtslos verfolgt und können auf bis zu 50.000 Euro Schadenersatz verklagt und verboten werden.


Fairness?

Das Autorenduo schwört bei seiner Gesundheit, dass es keinerlei Vereinbarungen über das Thema der Story gibt.

Bei inhaltlichen Schwierigkeiten dürfen sich die Autoren jedoch gegenseitig befragen und aufklären, sowie eventuell unabsichtliche Fehler des anderen ausbessern.

Die psychische Belastung, den nächsten Satz schreiben zu müssen, wird vor dem Einschlafen noch gerecht aufgeteilt.


Kommerz?

Sollte irgendwann auch nur irgendwo bei irgendwem auch nur ein Euro-Cent Gewinn mit der entstandenen Geschichte des Literatur-Battles entstehen, so zeigen sich Dornhöfer/Marschal natürlich gerne bereit, die schwere Last des Profits auf sich zu nehmen und alles Geld an sich zu karren. Geladene und auch gecastete Gastautoren werden eventuell wahrscheinlich mit Sachpreisen abgespeist oder gleich ganz vor den Kopf gestoßen… Tja, so sind sie nun mal, die beiden unsympathischen Stammschreiber!




Anmerkung:
Der Vorsitz dieses Literatur-Battles behält sich weitere Regeländerungen vor, da sich das Projekt nach wie vor in der Beta-Phase befindet.